Leserbrief unseres Vorstandsmitglied Mirjam Wassermann
Die Corona-Krise ist eine scheinbar unlösbare Situation für unsere Gesellschaft. Krisensituationen wie diese stellen jeden von uns vor Fragen, die wir uns vorher nie gestellt hätten. Das Ausmaß an Kooperation, Wettbewerb oder Konflikt, welches diese Krise hervorruft, kann den sozialen Zusammenhalt gefährden. Bringt es Menschen einander wieder näher oder kann es die Einheit in der Gesellschaft untergraben? Die Pandemie macht auch deutlich, wie intensiv die Politik und Gesellschaft nach einem Weg aus der Misere suchen. Fest steht, dass jeder Verantwortung übernehmen muss, um Corona zu besiegen.
Die Infektionen steigen, die Impfquote ist weiter zu niedrig: Deshalb wird heftig über eine Impfpflicht diskutiert. Eine Impfpflicht ist ein Eingriff in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Der Staat ist verpflichtet, das Leben und die körperliche Unversehrtheit zu schützen, was ebenfalls aus den Grundrechten abgeleitet wird. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts schützt eine Impfung vor einer schweren Erkrankung, aber auch davor, andere anzustecken. Eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern sollte unser aller Ziel sein.
Mit der Bereitschaft zur Impfung zeige ich Solidarität mit einer Gesellschaft, die seit über einem Jahr auf vieles verzichtet und massive Einschränkungen im Alltag in Kauf nimmt: Menschen, die ihren Job verlieren, Jugendliche, die monatelang nicht zur Schule gehen, Eltern, die unter der Belastung von Beruf und Homeschooling leiden, ungeimpfte Kinder, die an Corona erkranken. Außerdem zeige ich Verantwortung für mich – für alle. Die Impfung hilft uns allen, es gibt keine Alternative.